„Wir wollen mit der Exposition Mut machen und für einen ungewöhnlichen Blick auf das Fach Mathematik werben“
Prof. Dr. Sylvie Paycha
Die Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft ist auch im 21. Jahrhundert ein viel diskutiertes Thema. Vor allem in naturwissenschaftlichen Bereichen und in der Mathematik sind Lehrstühle deutscher Universitäten häufiger von Männern als von Frauen besetzt. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in anderen europäischen Ländern ab.
Die französische Mathematikerin Prof. Dr. Sylvie Paycha von der Universität Potsdam hat dies als Ansporn gesehen, eine Fotoausstellung zu initiieren, bei der insgesamt dreizehn Mathematikerinnen aus ganz Europa porträtiert wurden. Gemeinsam mit Dr. Sara Azzali von der Universität Potsdam hat sie Interviews mit den Mathematikerinnen geführt. Dabei gaben die Wissenschaftlerinnen interessante Einblicke in ihre Lebenswege, Erfahrungen und Zukunftsperspektiven. Die Fotos der Ausstellung stammen von der Berliner Fotografin Noel Tovia Matoff.
Nach der Eröffnung der Ausstellung im Rahmen des Europäischen Mathematischen Kongresses im Juli 2016 wurden die Porträts bereits in anderen europäischen Städten wie Paris, Oxford oder Straßburg ausgestellt.
In der Zeit vom 06.11.2017 bis Anfang Dezember 2017 hat die Wanderausstellung auch Halt am Heinrich-Hertz Gymnasium gemacht.
Die Initiatorin des Projekts ist Ines Kumanoff, die bereits im März 2017 mit Prof. Sylvie Paycha die Grothendieck-Stolpersteinverlegung ins Leben gerufen hat.
Auch in Zukunft setzt das Heinrich-Hertz Gymnasium auf eine enge Kooperation mit der Universität Potsdam. So wurden ebenfalls am 01.12.2017 zwei Roberta-Workshops für alle Mädchen der 5. Und 6. Klassen angeboten.
Die Eröffnung der Ausstellung fand am 06.11.2017 in der Aula des Heinrich-Hertz Gymnasiums statt, bei der sowohl Prof. Dr. Paycha als auch Christina Wolf, Referentin für MINT-Förderprogramme und Gleichstellungsbeauftragte der Universität Potsdam, in ihren Eröffnungsreden auf die weiterhin herrschenden Chancen(un)gleichheiten von Männern und Frauen in der Mathematik verwiesen.
Nils Tubbesing, Lehrer für Englisch und Deutsch