Schulprogramm des Heinrich-Hertz-Gymnasiums

 

Leitbild des Heinrich-Hertz-Gymnasiums

(beschlossen durch die Schulkonferenz am 25. Januar 2017)

Schulprogramm1

Das Heinrich-Hertz-Gymnasium genießt seit mehr als 50 Jahren den Ruf eines renommierten mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasiums. In dieser Tradition und mit unserem Erfahrungsschatz verstehen wir uns als Schule für Menschen, die gerne denken, forschen und kreativ gestalten.

Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, neugierige Schülerinnen und Schüler darin zu bestärken, die Welt insbesondere der Mathematik und Naturwissenschaften zu entdecken, zu verstehen und kritisch zu reflektieren. Durch den daraus folgenden Anspruch der fachwissenschaftlichen Orientierung des Unterrichts setzen wir Maßstäbe in der heutigen Bildungslandschaft.

Von der Entwicklung logisch strukturierten Denkens und Arbeitens profitieren nicht nur die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften). Vielmehr fördern wir auch eine umfassende Allgemeinbildung und bereiten die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der modernen Welt vor. Hierzu leisten auch unser breites AG-Angebot und die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben einen wesentlichen Beitrag.

Unser schulisches Leben ist geprägt durch ein soziales Miteinander und eigenverantwortliches Handeln. Die Schülerinnen und Schüler engagieren sich in selbstorganisierten Projekten und gestalten die Schule aktiv mit, zum Beispiel im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Der respektvolle und vorurteilsfreie Umgang innerhalb unserer Schulgemeinschaft ist Grundanliegen unserer Erziehungsarbeit. Darauf beruht unser besonderes, oftmals bestätigtes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Lernenden, Eltern, Alumni und Lehrenden.

Was die Schüler des Heinrich-Hertz-Gymnasiums charakterisiert

Unsere Schülerinnen und Schüler haben Freude am Denken, sind fachlich neugierig, diskutieren kompetent und haben Spaß an experimenteller Arbeit.

Unsere besten Schülerinnen und Schüler vollbringen Spitzenleistungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Unsere Schülerinnen und Schüler sind sozial kompetente und allseitig interessierte Menschen.

Unsere Schülerinnen und Schüler übernehmen mit ihren besonderen Fähigkeiten Verantwortung für ihr Leben und die Gesellschaft.

Unsere Schülerinnen und Schüler schätzen die Leistungen ihrer Mitschüler und unterstützen sich gegenseitig.

 

Profil des Heinrich-Hertz-Gymnasiums

Das Heinrich-Hertz-Gymnasium mit mathematisch- naturwissenschaftlichem Profil  besteht seit 1991 und setzt in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften) die 45jährige Tradition der ehemaligen Spezialschule „Heinrich Hertz“ für Mathematik und Naturwissenschaften fort. Die Schülerinnen und Schüler werden mit Beginn der 5. bzw. der 7. Klasse auf der Grundlage eines leistungsorientierten Auswahlverfahrens aufgenommen. An unserer Schule lernen im Durchschnitt 550 Schüler aus ganz Berlin, die von 40 Lehrern unterrichtet werden. Bemerkenswert ist, dass der Unterrichtsausfall seit Jahren sehr gering ist. Besonders förderlich wirkt sich aus, dass sich seit vielen Jahren Lehrkräfte, Eltern und Schüler sowie der Förderverein der Heinrich-Hertz-Schule e.V. im Hinblick auf die in der Präambel beschriebenen Bildungs- und Erziehungsziele als Partner verstehen.

 

Organisatorische Grundlage unseres Profils

Schulprogramm2

Die organisatorische Grundlage unserer Profilierung ist in der Sekundarstufe I eine erweiterte Stundentafel in den MINT-Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Informatik. In der gymnasialen Oberstufe setzt sich die Profilierung in den Belegverpflichtungen sowie in den Auflagen für die Prüfungsfächer fort: zwei Prüfungsfächer aus dem Profilbereich, mindestens eines davon als Leistungskurs Mathematik, Physik oder Chemie.

Das Rückgrat unserer Profilierung bildet traditionsgemäß ein umfangreiches Angebot an Leistungskursen in den Profilfächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik.

 

 

So laufen seit den vergangenen Jahren in der gymnasialen Oberstufe pro Jahrgangsstufe

  • drei bis vier Leistungskurse Mathematik, davon jeweils ein spezieller im Rahmen des Berliner Netzwerkes mathematisch profilierter Schulen,

  • zwei Leistungskurse Physik,

  • ein bis zwei Leistungskurse Chemie,

  • ein Leistungskurs Biologie und

  • ein Leistungskurs Informatik.

Darüber hinaus belegen besonders interessierte Schülerinnen und Schüler Erweiterungs-Grundkurse in den Fächern Mathematik und Physik, die am Heinrich-Hertz-Gymnasium eine langjährige Tradition haben. Eine besondere Leistung erbrachten die Biologie-Kollegen gemeinsam mit engagierten Schülerinnen und Schülern durch die Schaffung des „Schulozeans“, der sowohl das Arbeitsfeld der AG „Feuchtbiotop“ als auch einen wertvollen Beitrag zur Schulatmosphäre darstellt.

 

Speziell profilierte Leistungskurse im Fach Mathematik

Schulprogramm3

Auf der Grundlage einer Vereinbarung des Berliner Senats, des Instituts für Mathematik der Humboldt-Universität, des Heinrich-Hertz-Gymnasiums und dreier weiterer Berliner Gymnasien ist ein Netzwerk mit dem Ziel entstanden, mathematisch-naturwissenschaftlich interessierte und begabte Schüler mit einem besonderen Leistungskurs Mathematik in den Klassen 12 und 13 der Kursphase zu fördern. Abiturienten, die diese speziellen Kurse mit sehr guten Ergebnissen abschließen, bekommen den Abschluss des ersten Semesters im Grundstudium Mathematik in Form eines Seminarscheins vom Institut für Mathematik der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) anerkannt. Dieser speziell profilierte Leistungskurs Mathematik wird seit dem Schuljahr 2001/2002 am Heinrich-Hertz-Gymnasium mit ausgewählten Schülerinnen und Schülern erfolgreich umgesetzt.

 

Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Vertretern der Wirtschaft

Schulprogramm4

Das Erreichen unserer Bildungs- und Erziehungsziele wird durch vielgestaltige Kooperationsbeziehungen unterstützt. So vertiefen spezielle Unterrichtsformen (Einbeziehung von Wissenschaftlern in die Unterrichtsgestaltung, Teamteaching, Exkursionen zu wissenschaftlichen Einrichtungen) das Interesse der Schülerinnen und Schüler.

Insbesondere sind zu erwähnen:

  • die jährliche Sommerschule „Lust auf Mathematik“ im Jugend- Bildungszentrum Blossin mit Wissenschaftlern der Berliner Universitäten,

  • Einzelbetreuung hochbegabter Schülerinnen und Schüler durch Wissenschaftler,

  • der Erfinderklub an der Heinrich-Hertz-Oberschule im Rahmen des „INSTI-Netzwerkes“ (Innovationsstimulierung),

  • Erfindertrainingskurse,

  • Unterstützung unserer Schülerinnen und Schüler im Wettbewerb „Jugend forscht/ Schüler experimentieren“ durch Berliner Unternehmen z.B. Siemens AG, O2

  • Partnerschaftsvereinbarung mit der Siemens AG,

  • Kooperationsvereinbarungen mit dem Institut für Chemie der HUB,

  • Erstellung von Projektarbeiten in Kooperation mit dem Konrad-Zuse-Zentrum Berlin.

Über den Unterricht hinaus bestimmt eine Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften im MINT-Bereich das mathematisch-naturwissenschaftliche Klima an unserer Schule.

 

Inhaltliche Gestaltung unseres Profils

Unser Unterricht in den „MINT-Fächern“ ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch:

  • Problemorientiertheit als Grundprinzip der Unterrichtsmethodik,

  • Kompetenzentwicklung durch stärkere Berücksichtigung fachlicher Systematik,

  • Entwicklung von Aufgeschlossenheit sowohl für die Abstraktion und theoretische Zusammenhänge als auch für den konkreten Umgang mit Natur und Technik, - fachübergreifendes Arbeiten,

  • die mathematische Durchdringung aller Profilfächer,

  • Nutzung des Feuchtbiotops auf dem Schulhof,

  • starke experimentelle Ausrichtung der naturwissenschaftlichen Fächer.

Wir pflegen eine Atmosphäre, die die Vorzüge des Arbeitens gleichgesinnter Schülerinnen und Schüler ermöglicht. Diese Atmosphäre ist charakterisiert durch:

  • Ermunterung und Ansporn,

  • kameradschaftlichen Wettstreit,

  • Kritik und Toleranz,

  • Interesse aneinander,

  • Teamarbeit,

  • Anteilnahme an Erfolgen.

Unterricht und Arbeitsgemeinschaften bilden eine wesentliche Grundlage dafür, dass sich jährlich viele Schülerinnen und Schüler an Wettbewerben und Olympiaden der verschiedenen Stufen sehr erfolgreich beteiligen. So konnten sich mehr Schüler als an jeder anderen Berliner Schule über Preise und Medaillen bei nationalen und internationalen Olympiaden und Wettbewerben auf den Gebieten Mathematik, Chemie, Physik, Biologie, Informatik und Technik freuen.

 

Die Arbeit im allgemeinbildenden Bereich

Wir legen großen Wert auf eine breite und solide Allgemeinbildung unserer Schülerinnen und Schüler und bieten daher in allen Fächern einen anspruchsvollen und problemorientierten Unterricht an, was unter anderem in den Leistungskursen Politikwissenschaften, Englisch und Geographie seinen Ausdruck findet.

Schulprogramm6

Dafür sprechen auch die beachtlichen Abiturergebnisse. So belegte das Heinrich-Hertz-Gymnasium seit 1991 mit seinen Abiturdurchschnitten von 1,8 bis 2,3 Plätze in der Spitzengruppe der Berliner Gymnasien. Darüber hinaus gab es im Rahmen des mittleren Schulabschlusses überdurchschnittliche Ergebnisse, darunter auch bei den Prüfungen in besonderer Form.

Bewährte Schwerpunkte der Unterrichtsgestaltung im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich und im Fach Deutsch sind z. B. die Entwicklung der sozialen und kommunikativen Kompetenzen der Schüler sowie ein kritischer und selbstbewusster Umgang mit Medien.

Als spezifische Unterrichtsform ist die Projektwoche am Ende eines jeden Schuljahres ein fester Bestandteil unseres Schullebens. Hervorzuheben ist, dass die Schülerinnen und Schüler einen großen Teil der Organisation und Gestaltung dieser Woche selbst tragen.

Der hohe Stellenwert der Allgemeinbildung an unserer Schule kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Schülerinnen und Schüler unter anderem folgende Arbeitsgemeinschaften gern annehmen:

  • Feuchtbiotop,

  • Geschichte „Stolpersteine“,

  • Instrumentalisten,

  • Keramisches Gestalten,

  • Männerchor,

  • Politik,

  • Sport (Basketball, Fitness, Volleyball, Schach),

  • Theater.

Schulprogramm7

Darüber hinaus hat die Gestaltung musikalisch-literarischer Programme, des französischen Kulturtages, eine breite Teilnahme an verschiedenen Gedenkstättenfahrten, an Sprachreisen nach Großbritannien sowie an der Woche der künstlerischen Werkstätten des Bezirkes eine lange Tradition an unserer Schule. Zudem findet jährlich in Kooperation mit anderen Berliner Gymnasien ein Ski-Kurs statt.

Seit vielen Jahren geben engagierte Schülerinnen und Schüler die Schülerzeitung „Hertzschlag“ heraus.

Auf sportlichem Gebiet erspielen wir uns seit Jahren Meistertitel und Wanderpokale auf Bezirks- und Landesebene.

 

Allgemeine Schulatmosphäre

Basierend auf einer Fragebogenerhebung unter Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern aus dem Jahre 2006 kann folgendes festgestellt werden: 95% der Schüler, 92% der Eltern und 96% der Lehrkräfte sind mit der Schule sehr zufrieden oder zufrieden. In dem Ergebnis der Eltern und Schülerinnen und Schüler wird eine große Anerkennung der an der Schule geleisteten Arbeit deutlich. Dabei äußerten 72% der Schülerinnen und Schüler die Bereitschaft, sich für die Schule aktiv zu engagieren.

Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte schätzen besonders

  • das gute Schulklima, welches geprägt ist von Gewalt- und Drogenfreiheit, Toleranz und kameradschaftlichem Umgang der Schüler miteinander,

  • die angenehme Lernatmosphäre,

  • das offene, respektvolle Lehrer-Schüler-Verhältnis,

  • die kollegiale Zusammenarbeit und Hilfsbereitschaft der Lehrkräfte untereinander bei der Umsetzung der anstehenden Aufgaben,

  • die konstruktive Zusammenarbeit der Eltern mit den Lehrkräften sowie das Engagement der gewählten Elternvertreter in den verschiedenen Gremien der Schule,

  • die Arbeit des Fördervereins, der die Schule ideell und finanziell unterstützt.

Ein weiterer Aspekt, der für das positive Schulklima spricht, ist die Realisierung einer annähernd gleichmäßigen Arbeitsbelastung der Lehrkräfte. Zudem werden eine Vielzahl von Klassen- und Kursfahrten sowie regelmäßig stattfindende Absolvententreffen mit bis zu 600 Teilnehmern durchgeführt.

 

Bärbel Cohaus, Schulleiterin

 

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